Ich versuch dann doch noch mal mit hoffentlich etwas mehr Klarheit auf das Thema einzugehen, obwohl ich schon ziemlich verwundert über die Reaktionen bin.
Supi hat sich ja schon die Arbeit gemacht um das etwas besser zusammenzufassen:
Für mich geht es hier um die Frage, ob man
a) überhaupt Rüstungsgüter in bekannte Krisenherde liefern soll
b) dies auf Kosten der Steuerzahler tun sollte
Die Reihenfolge hat mich dabei etwas gewundert, denn für mich war zuerst b) das eigentlich Diskussionsthema. Vielleicht habe ja nur ich diesen Eindruck, aber wenn man sich das noch mal anschaut gab es schließlich nicht :wand:wand:wand von Tetzlaff (Threadstarter) für die Waffenlieferungen an Israel, sondern dafür, dass diese vom Steuerzahler getragen werden sollen!
Selben Eindruck habe ich vom Startbeitrag:
Israel will deutsche Kriegsschiffe für lau.
Platt gesagt, der Skandal ist, dass Israel die Lieferungen für LAU haben will und nicht die Lieferung an sich. Jetzt will ich Tetzlaff nicht unterstellen, er fände die Lieferungen akzeptabel, jedoch hatte ich den Eindruck der Fokus liegt auf der Bezahlung durch den Steuerzahler. Man kann auch vermuten, dass diese Lieferungen für fast jeden bekannt sind (wenn auch nicht akzeptiert) und somit nichts besonderes mehr sind. Aber die Tatsache, dass diese nun für lau sind, ist der Gipfel und ich hatte den Eindruck, darüber wollte man hier sprechen!
Nun gut, wenn man sich darüber aufregen möchte, dass diese Lieferungen für lau sind, sollte man sich auch sicher sein, dass es diese auch sind, ansonsten wäre die Diskussion ja nur rein hypothetisch. Damit ich mir sicher sein kann, hatte ich die Frage gestellt, ob es wirklich eine Schenkung ist oder eine Finanzierung. Wären die Begriffe missverständlich interpretiert worden, wäre das Thema ja fast schon wieder beendet, denn dann würde der Steuerzahler ja nicht dafür aufkommen.
Ich dachte, ich hätte meine Frage eindeutig gestellt und war daraufhin von schrottis Beitrag enttäuscht, da sie für mich keine direkte Antwort enthielt.
Ganz im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, die Frage allein wäre schon unerhört, da es ja nur eine "semantische Sache" ist, wie man das Kind nennt und vor allem ist ja nicht die Finanzierung der Skandal, sondern, dass es überhaupt Waffenlieferungen gibt! Offensichtlich war für ihn Punkt a) der Entscheidende und nicht b), wobei meine Frage nur Punkt b) betraf.
Das nenne ich einfach am Thema oder aneinander vorbei reden!
Schade finde ich an der Sache dann nur, dass man meine Nachfrage als Wortklauberei bezeichnet. Für meine Auffassung steht und fällt nämlich damit, das Thema b)!
Nachdem nun das konkrete Thema über die Kriegsschiffe für mich nicht klarer geworden ist, schreibe ich einfach mal ganz pauschal, wie ich die Sache finde.
Für mich sind Waffenlieferungen an Israel zwar problematisch (aber wann sind sie es eigentlich nicht?), jedoch für mich völlig akzeptabel. Das Problem sehe ich hier nicht an den Lieferungen, sondern dass es für Deutschland anscheinend ein Problem ist, öffentlich politischen Druck auf Israel auszuüben. Die Haltung Israels gegenüber (möglicher) Kriegsverbrechen aus den eigenen Reihen finde ich völlig inakzeptabel. Wenn sich Deutschland entschließt Waffen nach Israel zu schicken, darf man bei solchen Sachen nicht aufgrund einer falschen Solidarität wegsehen.
Die zweite Sache ist für mich hier das eigentliche Thema, dass die Waffen geliefert werden sollen, ohne eine Gegenleistung, wahrscheinlich auf Grundlage oder Anspielung eines "historischen Gewissens". Das wäre für mich ganz klar, völlig inakzeptabel!
Die Frage hierbei ist jedoch (und damit schließt sich nun der Kreis zu meinem Anfangspost), sind diese Lieferungen wirklich ohne
jegliche Gegenleistung? Angefangen hat es mit der unglücklichen Bezeichnung "Finanzierung". Ich will es mal etwas überspitzen: Ergeben sich durch die Waffenlieferungen an Israel irgendwelche direkten oder indirekten positiven Rückflüsse für die deutsche Volkswirtschaft? Eingeschlossen sind dabei jedoch auch verbesserte Verhandlungsmöglichkeit oder salopp gesagt die Wahrung deutscher Interessen?
Auf staatlicher Ebene ist meistens die Bezahlung des Kaufpreises nicht der entscheidende Rückfluss für die Volkswirtschaft. Für den "normalen" Verbraucher kann dadurch schon mal ein falscher Eindruck entstehen, wenn er liest, dass dafür nichts "bezahlt" wird.
Das waren jetzt sogar 2 Meinungen von mir, die man diskutieren kann und die ich auch gewillt bin (wie bei allen Meinungen) zu revidieren, wenn ich was passendes gegenteiliges lese (und richtig verstehe
).
@schrotti
Deine Beiträge von dir sind ja immer schön überlegt und auch eine Bereicherung für jede Diskussion, allerdings hätte ich dazu eine kleine Anmerkung (die natürlich nicht jeder Teilen muss). Manchmal könnte weniger, mehr sein. Meine Frage bezog sich z.B. auf den Link vom Startpost, deine Antwort, wie du geschrieben hast, bezog sich eher auf deinen Artikel. Die Presentation von Fakten finde ich wirklich super von dir, aber wenn fast jeder Beitrag zwei neue Links enthält wird es schnell undurchsichtig. Zum Teil hast du auch Vorstellungen die für dich offensichtlich sind (Thema: Verschwörungstheorien
) und fast schon für indiskutabel beschrieben werden, noch verstärkt durch Sarkasmus. Ich wäre mal an einem puren Meinungsbeitrag interessiert, an dem man vielleicht noch deine Moralvorstellungen erkennen kann.