Bundesverwaltung will stärker Linux nutzen

RollerChris

R.I.P.
Berlin (dpa) - Das Bundesinnenministerium will verstärkt offene Betriebssysteme wie Linux in allen öffentlichen Verwaltungen nutzen. Bundesinnenminister Otto Schily und der Chef von IBM Deutschland, Erwin Staudt, wollen dafür einen Kooperationsvertrag unterzeichnen, teilte das Ministerium am Donnerstag in Berlin mit. Der Vertrag sehe vor, dass die Verwaltungen in Deutschland künftig besonders günstig Software beschaffen können, deren Programm-Codes, anders als etwa Microsoft-Produkte, öffentlich sind, hieß es.

Der Vertrag gehe auf eine Initiative Schilys zurück, nach dem 11. September die IT-Infrastruktur der Behörden sicherer zu machen. Die Vermeidung von «Monokulturen» im Software-Bereich und die Förderung von offener Software seien dazu ein wichtiger Schritt, hieß es in der Mitteilung. Auch der Bundesrechnungshof hatte im Februar in einer Untersuchung auf die Vorteile von offener Software hingewiesen. Linux-Produkte sind danach problemlos einsetzbar und hätten den Vorteil, dass ihre Nutzung «Herstellerabhängigkeiten» verringerten.

Der weltgrößte Computerkonzern IBM engagiert sich seit geraumer Zeit für das Betriebssystem Linux, das anders als unternehmenseigene Software kostenlos für Anwender und Software-Programmierer zur Verfügung steht. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern eine Milliarde US-Dollar in Linux investiert. Für die Nutzung von Linux-Software setzt sich auch die Initiative «Bundestux», bestehend aus einer Reihe von Abgeordneten aller Fraktionen, ein. Der Kooperationsvertrag soll kommenden Montag unterzeichnet werden.
tux3005_2101504_onlineBild.jpg
 
Oben