Desktop Gnome3 steht in den Startlöchern

ZuluDC

assimiliert
Also Leute, es ist soweit. Umdenken ist angesagt.

Das was ich eigentlich schon länger dachte würde kommen, schlägt nun voll auf dem Linux-Desktop auf. Unity und Gnome3 sind quasi Mischungen aus Netbook und Android/iPhone-Oberflächen. Wobei die 2 Minütchen in denen ich Unity laufen hatte, ich es als klar spartanischer als Gnome3 empfand, das zwar auch noch nicht ganz fertig erscheint (Icons, Look mancher Applikationen irgendwie ein wenig "verloren") hier bei mir unter Ubuntu per PPA reingeknallt. Dreh- und Angelpunkt sind die "Aktivitäten", die Desktopanzeige und das Suchfeld.

Mich stört noch, dass es mir nicht gelingt portable Applikationen zu den Favoriten abzulegen, dass eine eigentliche Leiste für bevorzugte Applikationen plus Taskleiste der laufenden Anwendungen ist - so Win7 mässig, wie auch das Ziehen an den oberen und seitlichen Rand des Monitors zeugt optisch vom Papa MS. Verkleinern der App-Fenster und wieder gross zoomen assoziere ich jedenfalls mit angebissenen Äpfeln. Mir scheint, dass Applikationen dem System unter "$PATH" bekannt sein müssen, sonst nützt auch das Ablegen unter die Favoriten nicht; so hingefügte Appz starten nicht - nur der Direktaufruf über einen Dateimanager (oder natürlich das terminal) funktioniert.

Das mit den verschiedenen Desktops (Workspace) ist irgendwie ganz witzig gelöst - man kann locker-floppig die Fenster hin und her schieben. Bei Bedarf werden automatisch neue Desktops hinzugefügt oder entfernt, ohne das man sich dafür bemühen müsste. Bei meiner Dual-Monitor Konfiguration werden aber nur die laufenden Applikationen des einen Monitors darin angezeigt.

Gibt man in das Suchfeld oben rechts auf dem Desktop irgendwelche Buchstaben ein, zeigt der Desktop verzögerungslos direkt die Icons von Anwendungen, Einstellungen und zuletzt geöffneten Anwendungen an, für die ein Bezug zum Eingetippen hergestellt werden kann. Je nachdem kommen sogar noch Datenträger resp. Devices als Suchergebnis hinzu. Man kann auch direkt mit dem Suchwort vom Desktop heraus die GoogleSearch oder Wikipedia anfragen. Der Browser startet dann von alleine.

Gnome3 soll in 2 Tagen erscheinen und davon abgesehen, dass ich noch nicht ganz durchblicke (ich will noch mehr konfigurieren können) würde ich sagen, hätte ich es dann doch nicht ganz so radikal erwartet. Tendentiell habe ich das Gefühl, dass wenn man mal den neuen Desktop verinnerlicht hat, man sich sehr schnell darin bewegen kann.

Um der allgemeinen Lobhudelei zur Person Andreas Proschofsky noch eins draufzusetzen empfehle ich diesen Artikel zu lesen; was ich nur so superschnell im drüberfliegen gemacht habe NACH dem Testen von Gnome3....und ich muss sagen - Gott, das nenne ich mal eine Hausnummer was der abliefert!
 

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Ich weiß nicht, bleibe doch lieber bei Gnome2, vorerst.

Erinnern wir uns an KDE4 in den Anfangszeiten zurück, gab es ja auch mehrere Probleme und sonst sagt mir diese Art der Benutzeroberfläche eher nur bei Netbooks zu.

Sonst bevorzuge ich da lieber den klassischen Desktop, wobei ja eh jeder mit Apple mitziehen will, bei denen der Desktop in 10.7 ja glaube ich wieder anders aussieht (hab ich so jedenfalls gestern auf einen Screenshot gesehen).

Glücklicherweise geht der Support für Ubuntu Maverick Meerkat noch eine Weile und wenn dieser abgelaufen ist, überlege ich mir nochmal, ob ich 10.04, 11.04 oder Debian Stable installiere :)
 
Kann ich verstehen und ich habe zuerst eher dumm aus der Wäsche geguckt nach der Installation von Gnome3. Dachte ich mir doch, da wird eine Gnome2-Auffrischung daher kommen...ein bisschen moderner, standardmässig schönere Icons...einfach mehr durchgestylt. Denkste....

Auch wenn ich Hand anlegen musste um Gnome3 trotz PPA dann so hinzubekommen (genauer gesagt zum Laufen zu bringen) wie ich es jetzt habe - und wie erwähnt; es ist noch nicht perfekt - komme ich nicht umhin zu sagen, dass da enorm Potential drin steckt. Die Sache wurde durchgedacht und zwar gründlich - das merkt man. KDE 4.0 war eine Katastophe sondergleichen und ist nun, nach wievielen Jahren eigentlich...2?...3?....richtig gut....echt....aber jetzt erst in v4.6. Zugegebenermassen ist der aktuelle KDE ein riesen Brocken - eine Steroidmaschine sondergleichen. Gnome3 macht es gleich zu Anfang besser, viel besser.

Selber bin ich ja auch eher der klassische Desktop-Benutzer, aber wenn man unvoreingenommen einfach ein bisschen mit Gnome3 rumspielt wird man merken, dass das nicht einfach nur eine verspielte Oberfläche ist - es wird seine Anhänger finden und zwar sehr sehr schnell.

Ich vermute in kürzester Zeit wird man wildeste Gnome3-Desktops sehen; für jeden erdenklichen Zweck zurechtgeschneidert, denn im Grunde besteht er jetzt feste aus CSS3/Javascript. Ich habe bisher noch nichts gesehen, was so nahe dran war den klassischen Desktop auf dem Desktop selber abzulösen....
 
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