Zeitungen werden vom DFB zur Kasse gebeten

AlterKnacker

Household Manager
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Nach Fernsehen und Hörfunk sollen künftig auch die Printmedien vom DFB zur Kasse gebeten werden.

Nach Informationen der WAZ will der Fußball-Bund mit einer Datei, die den gesamten Spielbetrieb und die Ansetzung von Schiedsrichtern bis hinunter in die letzte Kreisklasse steuern soll, auch den Ergebnisdienst und die Tabellenerstellung zentral übernehmen und den Zeitungen gegen Gebühr zur Veröffentlichung anbieten. Pro Spieltag und Tabelle handelt es sich um angeblich rund fünf Euro, die sich in der Addition der Zahlen für den deutschen Zeitungsmarkt übers Jahr verteilt auf einen fast zweistelligen Millionenbetrag summieren würden.

Tilman Walk, zuständiger DFB-Sachbearbeiter für dieses Projekt, das bis 2006 "zu 90 Prozent flächendeckend" umgesetzt werden soll, spricht von einem kostensparenden Service. Von einem "Abfallprodukt" des in der Nähe von Göttingen stehenden Rechners. Doch die Zeitungsverlage fürchten eine gewaltige Aufstockung der Kosten und interpretieren das mit freundlichen Worten verpackte Angebot des DFB eher als eine Abzocke, die vor allem zu Lasten der kleinen Amateurvereine gehen könnte. Denn die Ergebnisse der Profiligen, der Regionalliga und auch der Oberliga sind gleich nach dem Abpfiff auf dem Markt, nicht aber die Resultate aus den Bezirks- und Kreisklassen, die nach Ansicht von WAZ-Gruppengeschäftsführer Bodo Hombach "in besonderem Maße geschädigt würden".

Und zwar deshalb: "Wegen der allgemein bekannten wirtschaftlichen Lage auf dem Zeitungsmarkt können wir für einen solchen Ergebnisdienst keine zusätzlichen Etats einrichten, weshalb die Ergebnis- Berichterstattung eingeschränkt und der Breitensport beschädigt werden müsste", sagt Hombach, der die Pläne des DFB ganz generell mit "einer Beschneidung der freien Information gleichsetzt".

Genau das wird vom DFB bestritten - und indirekt doch bestätigt. Denn einerseits sagt Tilmann Walk, "dass wir kein Tabellenmonopol und deshalb auch keine Möglichkeiten haben, die Zeitungen zu verpflichten, unseren Service anzunehmen", aber andererseits gibt er zu: "Bis auf Bayern haben sich 20 von 21 DFB-Verbänden schon schriftlich bereit erklärt, künftig keine Ergebnisse mehr weiterzugeben."

Genau damit jedoch wird nach Meinung von Hombach ein Monopol geschaffen: "Hier kommt die Exklusivität durch die Hintertür", schimpft der WAZ-Geschäftsführer, der zugleich bekräftigt: "Wir werden die Rechtslage prüfen."

Mal wieder so ein Fall, wo der Esel so lange geschlagen wird, bis er stirbt.....
 
Der DFB kann den Hals anscheinend nicht voll genug kriegen.
Glücklicherweise interessiert mich Fußball nicht die Bohne, ich glaube, wenn es ab sofort weltweit keine Fußballspiele mehr gäbe würde es Jahre dauern, bis ich das bemerke :D
 
Wenn die Lokalpresse die Ergenisse der Kleinen nicht mehr veröffentlicht, weil man sich dem DFB nicht unterordnet, wären lediglich die Vereine die Geschädigten, denn wenn keine Tabellen und vielleicht auch keine Berichte mehr, bleiben vielleicht auch noch die letzten Zuschauer weg. Dann können die Kreis- und Bezirksligen gleich dicht machen!

Aber das ist offensichtlich Sinn und Zweck der Übung, denn für die Bundesligavereine der ersten und zweiten BL ist doch eigener Nachwuchs eh nicht mehr attraktiv, die kommen doch billiger mit Spielern aus dem Ausland, zumal diese aus dem Osten Europas für einen Appel und 'nem Ei zu "erwerben" sind. Bei Energie Cottbus stehen manchmal nur noch 11 Ausländer auf dem Platz!
 
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